Bleiben Ihre Ratten auf der Hand sitzen, können Sie sie hochnehmen. Aber Vorsicht: Ratten sind recht flinke Gesellen, sie könnten schneller von Ihrer Hand springen, als Sie schauen können. Umfassen sie das Tier am besten erstmal mit beiden Händen vollständig. Später, wenn Sie geübter im Umgang mit den Ratten sind, nehmen sie die Tiere mit der einen Hand um die Brust hoch und stützen sie mit der anderen Hand am Hinterteil ab.
Ratte auf der Schulter?
Innerhalb der Wohnung mögen es manche Ratten sehr gern, auf der Schulter ihres Besitzers rumgetragen zu werden oder auch dort ihren Mittagsschlaf zu halten. Das sitzen auf der Schulter oder auch im Pullover ist ihnen angenehmer als festgehalten zu werden. Die meisten Ratten bleiben gern auf der Schulter sitzen und schauen sich so die Umgebung an. Aber Vorsicht, es kann auch da zu Stürzen kommen! Nur Ratten die wirklich sicher auf der Schulter bleiben, können so durch die Wohnung transportiert werden.
Spaziergang im Freien mit Ratte?
Außerhalb Ihrer Wohnung sollten Ratten nur in dafür vorgesehene Transportboxen transportiert werden! Auch wenn die Ratten brav auf der Schulter sitzen bleiben - ein lautes Hupen oder ein anderes, ungewohntes Geräusch kann nur allzuschnell dafür sorgen, dass sich die Ratten erschrecken. Nicht immer flitzen Ratten dann in den dafür vorgesehenden Pullover oder den Ärmel - es kommt immer wieder vor, dass die Tiere von der Schulter auf die Straße stürzen, in Panik weg rennen und der Besitzer es dann nicht mehr schafft sie einzufangen. Ebenso häufig kommt es durch solche Stürze zu Verletzungen bei den Tieren. Auch ein Transport im Pullover ist nicht angeraten - wie schnell ist eine Ratte verletzt, wenn der Halter von einem Passanten auf der Straße angerempelt wird!
Freien Auslauf sollten die Ratten bekommen, wenn sie sich problemlos hochheben lassen. Solange sie noch scheu sind, würde jeder Auslauf nur in einer wilden Jagt enden und jedes Jagen beim Einfangen bedeutetet Stress, jegliches erstes Vertrauen wird wieder zerstört. Also: bis sie zahm sind, nur Auslauf auf Ihnen selbst!
Eine Möglichkeit nicht zahmen Tieren Auslauf zu geben ist auch das Bad oder der Flur - dort können sie sich normalerweise kaum Verstecken und nicht viel kaputt kriegen. Geben Sie den Tieren dort ihr gewohntes Haus und einige Spielsachen, so wird der Auslauf interessant und die Tiere lassen sich im eigenen Haus ggf gut wieder einfangen.
Wenn Sie Ihren Ratten frei in der Wohnung Auslauf geben, achten Sie gut darauf, dass sie sich nirgends verstecken können und nicht zu weit weg Laufen. Ratten sind schwer wieder einzufangen, wenn sie erstmal in die Couch oder unters Bett gezogen sind. Sichern sie sämtliche Strom und Telefonkabel vor dem Zugriff der Ratte, auch wenn es Ihnen nichts ausmacht mal im Dunkeln zu sitzen oder Telefonisch nicht erreichbar zu sein, können Stromschläge sehr unangenehm bis tödlich für die Ratten sein. Auch Kippfenster und Türen können eine große Gefahr für Ratten sein (einklemmen!), genauso wie Aschenbecher und nahezu jede Pflanze.
Achten Sie beim ersten Auslauf darauf, dass die Ratten leicht in ihren Käfig zurück können, um sich zu verstecken. So ersparen Sie sich das einfangen und die Ratten haben die Sicherheit, immer wieder von selber in ihren Bau gehen zu können. So können sie von ihrem Gehege aus in Ruhe ihre Umgebung erkunden und verlieren so besser ihre Scheu vor Ihnen und Ihrer Umwelt.
Gefahren beim Auslauf:
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Giftige Zimmerpflanzen - Ratten zerwühlen nicht nur gerne die Erde in ihren Blumentöpfen, sondern sie naschen auch leider gerne an Pflanze, die ihnen nicht so gut bekommen.
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Kabel - die weichen Ummantelungen der Kabel werden gerne angenagt, um der Gefahr eines Stromschlags vorzubeugen, kann man die Kabel in Kabelkanäle einziehen, oder man verlegt sie gleich unter dem Teppich oder hoch oben an der Wand, wo die Ratten nicht drankommt.
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Steckdosen - Kindersicherung einstecken
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Käfiggitter - Ratten springen gern auf ihre Käfige, dabei kann es passieren, dass sie darin hängen bleiben und in Panik versuchen herrunter zu springen, dabei kann sich das Ratten die Gelenke brechen oder ausrenken - decken Sie das Käfiggitter während des Auslaufs ab.
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Plötzliches Türöffnen einer anderen Person, offene Fenster usw.
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Menschenfuß und Menschenpo - Sie ahnen nicht wie viele Ratten von nichtsahnenden Mitbewohnern zertretten werden oder wie oft sich schon Freunde und Familienmitglieder auf Ratten gesetzt hatten, wenn diese ins Zimmer kamen und nicht wußten, dass dort Ratten freilaufen - also bitte immer ein entsprechendes Schild an die Tür oder alle mitbewohner informieren dass die Ratten Auslauf haben!
Gefährdet beim Auslauf: Ihre Tapeten, Ihre Teppiche, Ihre Gardinen, Ihre Möbel, Ihre Bücher, kurzum, lassen Sie Ihr Ratten niemals unbeaufsichtigt frei laufen, sie gefährden damit nicht nur das Ratten, sondern auch Ihr Wohnunginventar.
Klappauslauf
Zu Anfang sollten Sie evtl einen Teil des Zimmers für die Ratten abtrennen, damit Sie Ihnen nicht gleich weg laufen oder unter Bett oder Schrank verschwinden. So einen Auslauf kann man mit einfachen Mitteln realisieren, sie lassen sich im Baumarkt Hartfaserplatten zurechtschneiden, je nachdem wie groß das Gehege werden soll ca. 10 Stück 50 x 30 cm. Diese verbinden Sie mit an der Kurzen Seite mit Gewebeklebeband, und zwar so, dass sie locker genug zusammenhängen, dass man sie noch zusammenklappen kann - fertig ist das Gehege, das man schnell auf und abbauen kann. Sicher lernen die geschickten Ratten recht schnell, wie sie dort rüberspringen oder klettern können, aber für den Anfang werden sie dort drin bleiben und so langsam ihre Welt erkunden und später können Teile dieses Auslaufs dazu dienen, schnell Spalten und Ecken abzudecken, an welche die Ratten nicht rankommen sollen.